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Mittwoch, 3. Mai 2017

Tag7 - S Zickzackkurs

Die Nacht war angenehm mild und ich breche schon verhältnismäßig früh auf. Schon um deutlich vor 8:00 Uhr bin ich voll bepackt auf der Straße und düse los.
Ziel des Tages? Offen! Ich will auf jeden Fall nicht nördlicher wie die alte Eiche und möchte Abends wieder in der Nähe der südlichen Küste sein.
Also bewege ich mich erstmal im Zickzack durch die unzähligen Seen westwärts auf Schwedens Nebenstraßen, die es mir wirklich angetan haben.


Ab und an biege ich einfach rechts oder links auf eine der super planierten Schotterpisten und produziere schöne Staubwolken hinter mir.


Ich bin auf der Lauer nach dem für mich absolut typischen Schwedenhaus. Und ich muss auch nicht all zu lange Ausschau halten bis ich eines entdecke. Roter Zaun an der Einfahrt, Fahnenmast vor dem roten Haus und rote Schuppen dahinter. Es ist einfach wie in einem Bilderbuch. Ich kann diese Aussage nicht oft genug wiederholen. :-)


Natürlich schnappe ich auch noch weitere für mich typische Schwedenbilder mit meiner Knipse auf. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Einzig ein paar Berge fehlen mir. Doch die kleinen Hugel machen einfach Spaß. Auf den Nebenstraßen scheinen die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht ganz so zu gelten. Denn auch hier geben die Schweden schon gerne mal ordentlich Gas. Wobei sie auf den langen geraden Hauptstraßen alle artig ihre 90 km/h fahren. Blitzer werden sehr früh angezeigt und trotzdem fahren sie dort sehr "langsam". Generell sind die Schweden im Verkehr extrem Rücksichtsvoll. Wo bei uns noch sehr viel schnell rausziehen warten sie hier an der Kreuzung artig bis man durch ist obwohl es mit Leichtigkeit frei gewesen wäre.
Was ich eigentlich sagen möchte: Die Hugerl sind der Knaller. Fährt man recht flott über den ein oder anderen hebt es einen schon manchmal leicht aus dem Sattel und man hat wie in der Achterbahn ein Kribbeln im Bauch. :-D





Für Mittags stoppe ich wieder an einem kleinen Supermarkt und decke mich heute mit Köttbullar und Brot ein. Zudem muss mein Colavorrat dringend aufgefüllt werden. Der Verkäufer ist eindeutig ein Zuwanderer. Er begrüßt mich sehr freundlich mit den Worten "you are welcome". Ich schnappe mir noch einen Apfel, den ich sofort beim Verlassen seines Marktes verputze. Zur eigentlichen Mittagspause suche ich mir wieder einen schönen Platz am Ufer. Frisch gestärkt spaziere ich noch ein paar Meter am Wasser entlang und plötzlich schimmert mit etwas aus dem glänzendem Wasser entgegen. Was ist das denn? Da ist wohl im Winter ein Reh im Eis eingebrochen. 



Ich fahre und fahre. Tanken muss ich heute zwei mal. Obwohl der Tank am Anfang des Tages noch gut gefüllt war. Dieses Haus war mir auch ein Bild wert. Toll mit Graffiti bemahlt und der geniale alte Volvo am Hof.


Ich werfe einen Blick auf das Navi wo ich mich denn jetzt eigentlich genau befinde. Ich sollte jetzt langsam mal etwas flotter südlicher kommen. Also gebe ich als heutiges Tagesziel einen 105 km entfernten Campingplatz ein. Und wieder geht es des öfteren einfach nur gerade aus. das Ende einer solchen Gerade ist ab und an kaum zu erkennen.


Am Campingplatz angekommen melde ich mich artig an. Der Herr sitzt vor seinem Wohnwagen direkt bei der Einfahrt. Er spricht sehr gutes Deutsch und sagt mir das der Abschnitt da hinten die Zeltwiese ist. Dort sei es auch in der Früh als erstes schön sonnig. Er kommt nachher vorbei um das geschäftliche zu Regeln. Also stelle ich in aller Ruhe mein Zelt auf uns spaziere zur Inspektionsrunde auf. Am See liegt ein altes abgesoffenes Ruderboot am Ufer und bietet unter dem Baum ein schickes Motiv.


Auf dem Rückweg schlendere ich beim Betreiber vorbei. Er erzählt mir noch, das dieser Platz zum örtlichen Minigolfverein gehört und er seit über 20 Jahren die Finanzen verwaltet. Er wirkt nicht mehr ganz so nüchtern auf mich und ist glaube etwas froh jemanden zum Plaudern gefunden zu haben. Während der 20 min kippt er auch immerhin zwei Bierdosen runter. :-P

Und wieder ... (ein Zelt ein Moped)


Gerne würde ich noch einen Tag länger bleiben. Doch ich habe mir vorgenommen auf der Heimreise die Autobahn zu vermeiden. Morgen nehme ich die Fähre nach Dänemark.



1 Kommentar:

  1. Die Bäume sehen aber noch arg kahl aus... das Motiv mit dem Arbeitstitel "abgesoffenes Boot" gefällt mir besonders gut, aber vielleicht solltest Du Dir noch einen publikumswirksameren Namen dafür einfallen lassen ;-)

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