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Dienstag, 12. Juli 2016

Balkan3.0 - Tag4

Wir krabbeln völlig entspannt aus unseren Zelten. Diese hatten wir taktisch nah an die Hecke gestellt, so dass uns die Morgensonne nicht gleich um 6:00Uhr aus dem Zelt brät.
Kaffee für Tommy, Hab und Gut wieder am den Mopeds. Also brechen wir auf. Erster Stop ist Mostar. Dort wollten wir recht früh sein, damit die Stadt noch nicht komplett von Touris überfüllt ist.
Wir suchen uns einen geeigneten Parkplatz ganz in der Nähe der Brücke und stiefeln los.
Die Souvenirläden öffnen gerade ihr Pforten. Einige Gruppen hat es trotzdem schon. Ich finde dennoch auf der Brücke einen passenden Augenblick ohne Touris.



Als nächstes schlendern wir durch die schönen Altstadtkern bis wir unten am Ufer der Neretva angekommen sind. Vom Ufer aus hat man einen tollen Blick auf die Brücke. Brückenspringer sind leider noch keine da. Also genießen wir ohne Action das tolle Panorama für einen Moment.




Was natürlich sofort auffällt. Und was eigentlich für den gesamten Balkan gilt. Man sieht immer noch sehr viele Häuser und sogar ganze Blocks die komplett zerschossen sind. Die Spuren des Krieges sind noch immer deutlich zu sehen und in den Köpfen der Menschen.



Als nächstes fahren wieder wieder zurück nach Blagaj. Nicht weil wir etwa etwas vergessen haben sondern wir uns die Quelle der Buna ansehen wollen. Der Fluss kommt aus dem Berg. Am Parkplatz angekommen das übliche Bild. Souvenirläden und eine kleine Gabe wird für den Eintritt verlangt. Als Tourigag kann man sich für 3KM mit einem Schlauchboot in den Schlund ziehen lassen.



Inzwischen ist es fast schon Mittag. Wir machen uns auf den Weg. Denn schließlich wollen wir doch wenigstens etwas voran kommen. Wir nehmen die M6.1 die uns gleich über die Berge führt. Auch hier ist kaum Verkehr. Wir genießen die tolle Landschaft und im Helmfunk wird es immer ruhiger.
Als nächstes biegen wir in die R433 ein. Diese bin ich auch 2015 gefahren und war begeistert.
Die Straße ist hier auch noch nicht asphaltiert. Die Piste ist gut präpariert und wir genießen die schönen Grashügel so weit das Auge reicht. Überall schaut der weiße Fels raus und Karl May kann nicht weit sein.




So langsam bekommen wir beide etwas Hunger. Ein kleines Stück will ich noch. Denn dann kommt ein toller, schattiger Unterstand mit super Panorama.
Dort angekommen stellen wir unseren Kocher mit Kartoffelsuppe aus der Dose auf und genießen diese vollmundige Mahlzeit zu lecker Fladenbrot.




Frisch gestärkt und super motiviert von der tollen Landschaft wollen wir nicht sofort weiter. Wir nehmen eine der wild gefahrenen Spuren und folgen dieser über die Grashügel. Mal sehen wohin uns die Spur führt. In einem kleinen Tal ist das Ziel ersichtlich. Ein kleines Gehöft eines Schäfers hier oben. Wir müssen allerdings nicht die selbe Strecke zurück. Die Spur geht rechts weiter und führt uns ca 5km später wieder auf die R433.



Zum Ende hin entdecken wir eine wilde Müllhalde. In dessen Rauch tummelt sich eine Herde Kühe. Die Kühe stehen und liegen genüßlich auf einem Berg von PET und Co. Der Rauch scheint die Vierbeiner gar nicht zu stören. Als ich den Knipse hervorhole und mich der Herde nähere werde ich neugierig von den Kühen begutachtet. Fast alle drehen ihren Kopf zu mir. Ich denke mir: "Friedhof der Haustiere?" :-P
(Mit dem Müll ist das so eine Sache im Balkan. Ich hoffe die Menschen denken bald um.)



Als wir in Kalinovik ankommen ist es nicht zu überhören und schon gar nicht zu übersehen, dass uns gleich ein Gewitter erwartet. Wir überlegen: Regenkombi und weiter? Oder doch den Schauer einfach abwarten? Wir entscheiden uns dann für Zweiteres.


Die dunkelsten Wolken sind durch und wir fahren auf der R434a weiter Richtung Foca. Die Strecke führ großteils mitten durch den Wald. Die Piste ist trotz des Regens erstaunlich trocken. Hier hat es wohl nur die Anfänge vom Gewitter runter gelassen.


Und genau auf der Brücke nach Foca ist es dann soweit. Der Himmel platzt komplett auf. Wir schießen wie von der Hornisse gestochen in die Regenklamotten und fahren weiter. Viel Strecke liegt heute nicht mehr vor uns. Die asphaltierte Straße ist sowas von uneben, so dass es nur eine Frage der Zeit ist bis uns ein entgegenkommender LKW komplett mit Wasser überschüttet. WOW! Was eine Druckwelle! Ich und Mr Black werden ca 1m nach rechts geschoben. Und schon lachen wir uns beide total schlapp! Genial! Die Kisten sind jetzt wieder sauber. (Manchmal wäre eine Actioncam doch ganz spaßig. Noch kann ich mich aber nicht mit dem dazugehörigen Arbeitsaufwand anfreunden.)

An Unserem Camp angekommen, entscheiden wir uns für die trockene Variante. Die Zelte bleiben wieder verpackt und wir nehmen uns ein Zimmer im Bungalow. Der Platz hier ist sehr beengt, dass stört uns allerdings recht wenig. Ist man ja doch nur zum Schlafen da drin. Unsere nassen Regenklamotten hängen wir über die hohen Beine der Stockbetten und gehen anschließend zum Abendessen über.


Nacht zusammen.



4 Kommentare:

  1. Diese Karstquellen haben doch etwas Faszinierendes. Die Buna Quelle kannte ich noch nicht. Danke für die Geologiestunde ;-)
    Ach, diese Müllkippe ist schade. Hoffentlich fressen die Kühe dort nichts falsches, sonst landet das in der Nahrungskette doch wieder beim Verursacher.
    Übrigens, Tom, die Pano-Bilder sind echt schön. Bitte gern mehr davon.

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  2. Servus Sonja,
    das Problem ist, dass Kühe es lieben auf PET-Flaschen zu kauen. Von daher ist das Steak beim Grillen dann schonmal gut verschweißt.
    Wenn du alle Bilder zur Balkanrunde sehen möchtest: https://goo.gl/photos/k8pbMehrLdfSP3237
    Da sind dann auch alle Panoramas drin.
    Gruss aus R,
    Tom

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    1. Da sind ja noch mehr tolle Bilder! Danke schön! Hat einen Riesenspaß gemacht. Ich hoffe, der Fuß ist inzwischen wieder verheilt.

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    2. Jetzt hat es dich vermutlich mit Bildern erschlagen. Dem Fuß geht es soweit ok. Er ist ja nicht ab. ;-) Ich war dann doch mal hier beim Doc und darf derzeit einen Aircraft tragen. Ein Innenband ist kaputt gegangen. Ersatzteil hatte der Doc leider nicht auf Lager also muss ich mich gedulden. :-P

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